Essen ist ein Grundbedürfnis – und gut Essen ein Geschenk!!
Thomas Bordiehn gehörte mit 25 Jahren zu einem Team, das sich einen Stern im „Guide Michelin“ erkochte. Mit 27 Jahren war er der jüngste Küchenchef einer noblen Hotelkette. Zu seinen Gästen zählten u.a. Stars wie Götz George, Jean Paul Belmondo oder Thomas Gottschalk. Er galt als einer der hoffnungsvollsten Deutschen Nachwuchsköche.
ABER: eines Tages warf Thomas B. alles hin. Mit seiner Frau Barbara ging er in die Wüste und zwar nach Hurghada. Als s.g. Entwicklungshelfer bilden die Beiden seit fast 15 Jahren Personal für Küchen und Service aus. Ihr Trainingscenter hat sich schon lange zum wichtigen Ort des kulturellen Austausches gemausert.
Die Prüfungen werden nach deutschem Standart, von der Industrie- u. Handelkammer Leipzig abgenommen. Schade finde ich nur, das so wenige Ausgebildete, die das Glück hatten einen wirklichen Beruf zu erlernen, dann in andere, gewinnträchtigere Beschäftigungen abwandern. Es geht halt immer ums schnelle Geld. Die Beiden erlebten den rasanten Aufstieg des einstigen Fischerdörfchens “Ghardaga”zu der heutigen pulsierenden Touristenmetropole. Wenige Monate nach der Eröffnung (im Oktober 92) war die „Villa“ zu einer festen Größe in Hurghada geworden. Zwischen Wachstumseuphorie und Terrorangst versuchten und versuchen sie immer wieder Brücken zwischen den beiden Welten Orient und Okzident zu schlagen. Mit der Namensgebung des Restaurants hatte Thomas Bordiehn anfangs arge Magenschmerzen. Als dann auch noch ein Gast fragte, ob es sich dabei um einen Kindergarten handelt, gingen bei Thomas sämtliche Lichter aus. Mit dem Namen war doch nur das Bistro gemeint. „Das feine Restaurant mit den schweren Tischdecken. Den edlen Servietten, den drei Besteckgarnituren und den passenden Weingläsern mit einem Kindergarten zu verwechseln – nein, das war zuviel für ihn.“Vergeblich predigte er: Das Restaurant heißt „Bordiehn`s“. Doch Hurghadas Taxifahrer hatten ihr Urteil längst gefällt. Wer damals ins „Bordiehn`s“ wollte erntete nur verwirrtes Kopfschütteln. Bei der Frage nach der „Villa Kunterbunt“ erhellten sich sofort ihre Minen. Schließlich resignierte Thomas. Tapfer malte er aber auch später an die Wand des Neubaus noch „Bordiehn`s“. Inzwischen hatte sich die Villa Kunterbunt zu einem solchen Markenzeichen entwickelt, welches aus Hurghada schon längst nicht mehr wegzudenken ist.
Richtig stolz wurde er aber auf den Namen „Villa Kunterbunt“ als Verwandte von Astrid Lindgren das Restaurant besuchten und hellauf begeistert waren. So hatte die große Dichterin ein Jahr vor ihrem Tot wohl erfahren, dass Pippi doch noch in Ägypten angekommen ist!! Seit März 2006 gibt es 3 Puppen, die von einer Künstlerin aus Kairo, eigens für die Villa Kunterbunt angefertigt wurden
Barbara u. Thomas C. Bordiehn haben zwei Kindern, Sophie und Laurenz, beide sind in Kairo geboren!