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Oasen-Safari vom 6.09. – 14.09.2013

von Uta Mohr

Endlich war es wieder so weit – wir gingen mit Gästen auf Safari in die Westliche Wüste Ägyptens. Bevor ich Euch davon berichte, möchte ich sagen, dass es auf der ganzen Reise nicht ein Sicherheitsproblem gab, alles verlief normal und ohne jegliche Einschränkungen. Am Vormittag holten wir unsere Gäste in Kairo ab und begaben uns sofort auf den Weg in die erste Oase, Bahariya, die ca. 370km südwestlich von Kairo in einer bikonvexen Depression liegt. Es war eine lange Fahrt, die uns anfänglich durch ziemlich eintönige Landschaft führte. In der einzigen Raststätte auf diesem Weg machten wir Pause und stärkten uns dort.
Bahariya hat eine lange Geschichte. Als dieses Areal noch mit Sümpfen bedeckt war vor ca. 80 Millionen Jahren, während der Kreidezeit, lebten hier große Dinosaurier, die bis zu 28m lang gewesen sein müssen, was Skelettfunde am Fuße des Berges Gebel Dist belegen. Als erster entdeckte der deutsche Paläontologe Ernst Stromer bei seiner Forschungsreise 1914-1915 diese Skelette. Die vielen von ihm nach Deutschland gesandten Funde sind leider im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört worden. Wieder entdeckt wurde diese Fundstätte im Jahr 2001 durch ein amerikanisches Forscherteam, das ebenfalls den Fund eines Riesendinosauriers machte, der mit dem Tyrannosaurus rex verwandt ist und der zu Ehren des deutschen Wissenschaftlers Paralititan stromeri genannt wurde. Leider verfügt Ägypten auch nicht über diese Fundstücke.
Geologisch gesehen unterlag dieses Gebiet wie die Wüstenregion überhaupt vielfach großen Veränderungen, häufig war es ganz vom Meer bedeckt, was viele Fossilienfunde belegen. Bewohnt ist dieses Gebiet wahrscheinlich schon seit mindestens 10.000 Jahren, aber menschliche Spuren fanden sich erst ab dem Mittleren Reich (ca. 2040 – 1780 v.Chr.). Von da an war die Oase ein bedeutendes Landwirtschaftszentrum und bekam ab der 18. Dynastie ( 1560 – 1306 v.Chr.) eine besondere strategische Bedeutung bei der Kontrolle der Handelswege durch die Wüste an den Nil und bis nach Lybien, entwickelte sich zu einem Zentrum und genoss eine große Blütezeit, die sich in die Griechisch- Römische Zeit weiter verstärkte . Die Oase wurde berühmt für ihren Wein, Oliven, Datteln und Weizen. Bei der Einfahrt in die Oase hat man einen schönen Aussichtspunkt mit weitem Blick auf die Palmengärten und Teile der Schwarzen Wüste, den wir unseren Gästen natürlich zeigten.

Zum Sonnenuntergang fuhren wir mit ihnen auf den Englischen Berg, der so nach einem Fort benannt wurde, das die Engländer dort im Ersten Weltkrieg errichtet hatten. Um uns herum die Berge der Schwarzen Wüste und dazu der strahlende Sonnenuntergang – welch ein Kontrast. Der Tag klang aus mit einem Dinner in einem einheimischen Restaurant (andere gibt es hier auch nicht) im Hauptort der Oase, in Bawiti. Nach einem kleinen Bummel durch die Hauptstraße sanken wir geschafft von diesem Tag in unser Bett.
Am nächsten Morgen wandelten wir ein wenig auf den historischen Spuren der Oase und besuchten zuerst das berühmte Mumienmuseum. Durch Zufall entdeckte ein Bauer 1996 eine große römische Nekropole etwa 6km südwestlich von Bawiti. 1999 begannen ägyptische Archäologen mit den Ausgrabungen und fanden schnell heraus, dass es sich hier um den größten und wichtigsten Friedhof dieser Periode handelte, der bisher in Ägypten gefunden wurde. Man geht Schätzungen zur Folge davon aus , dass hunderte von Gräbern über eine Fläche von etwa 36 Quadratkilometern verstreut sein müssen. Diese Entdeckung machte Bahariya erneut weltberühmt. Es wurden Dutzende perfekt erhaltenen Mumien gefunden, wovon viele mit einer speziellen Technik präpariert waren. Besonders hervor zu heben ist die Gestaltung der Gesichter, die teilweise goldene Masken besitzen und deren Gesichtszüge so akkurat und naturgetreu wie nur möglich gestaltet sind. Einige dieser besonderen Mumien kann man im Museum bewundern.
Unser nächster Besuch galt den beiden Gräbern von Qarat Qasr Salim, die reich dekoriert sind. Der berühmte ägyptische Archäologe Ahmed Fakhry fand diese Gräber 1938, die dem reichen Händler Zed-Amun-ef-Anch und seinem Sohn Zed-Amun-ef-Anch, auch genannt Bannentiu, gehören. Das gut erhaltene Bildprogramm an den Wänden besteht aus religiösen Szenen wie wir sie aus anderen Gräbern der Pharaonenzeit kennen.
Nun zog es unsere Gäste aber endlich in die Wüste und so verzichteten wir auf weitere Besichtigungen. Schnell holten wir noch einige Flaschen mit gefrorenem Wasser, um unsere Vorräte in der Eisbox frisch zu halten und um auch selbst über kühles Wasser zu verfügen und los ging es.
Wir fuhren weiter südwestlich und durchquerten Teile der Schwarzen Wüste. Die hiesigen Sedimentablagerungen werden von schwarzen Felsen unterschiedlichen Ursprungs bedeckt. Es ist eisenhaltiges Gestein, Basalt oder schwarzer Quarzit, die den unzähligen Hügeln, die annähernd eine konische Form haben oder sogar wie Pyramiden aussehen, das typische Aussehen verleihen – eine unwirkliche Landschaft , die unsere Gäste nicht so einladend empfanden. Trotzdem kletterten sie auf einen dieser Hügel, um einen schönen Rundblick über diesen Teil der Wüste zu haben. Bei der Weiterfahrt in Richtung Weiße Wüste veränderte sich die Landschaft allmählich, das Schwarz wich nach und nach und wurde von Sand und kleineren Gebirgsformationen abgelöst. Für mich ist es immer wieder faszinierend, wie sich die Landschaft innerhalb nur weniger Kilometer grundsätzlich verändert.
Eine kleine Felsbarriere lag an unserem Weg – die Kristallberge. Sie bestehen aus Tausenden kleinen kristallinen Quarz- und Kalzitwänden, die in unterschiedlichen Facetten im Sonnenlicht leuchten. Unsere Gäste erfreuten sich sehr daran. Geologen bezeichnen einen solchen Berg als „exhumierte Höhle“ – eine komplette Tropfsteinhöhle wurde durch tektonische Bewegungen nach oben geworfen. Das Dach ist erodiert und vollkommen verwittert.
Nach einigen Kilometern Fahrt ging es dann offroad mitten in die Wüste hinein. Zuvor ließ mein Mann Mohammed Luft aus den Reifen, damit wir gut im sandigen Gelände fahren können. Es war der Beginn der Weißen Wüste, die ersten Formationen aus Kalkstein umgaben uns und wir tauchten ein in ein weißes Märchenland der Phantasie.
Am Beginn der Weißen Wüste ist das Aqabat-Gebiet. Ein schmaler Weg führt zwischen Felswänden in ein Tal mit einzeln stehenden, von Wind und Sand rund geschliffenen Kalksteinfelsen, die in der Sonne weiß leuchteten – ein wunderbarer Anblick, wenn man dort hinein fährt. Wir hielten oben an und unsere Gäste konnten sich diesen Bereich der Weißen Wüste zu Fuß erobern, was sie sehr genossen. Wir suchten inzwischen einen windgeschützten Platz für unser Nachtcamp, bauten es auf und begannen mit der Zubereitung des Dinners – Hähnchen kochen, in der Brühe dann verschiedenes Gemüse kurz kochen, Reis und Salat zubereiten und zum Schluss das Hähnchen über dem offenen Feuer grillen. Nachdem alles fertig war, machten wir das Licht aus und betrachteten den wunderbaren Sternenhimmel, jeder erzählte nach Herzenslust. Auch mein Mann und ich lagen so noch lange Zeit wach und wir ließen unseren Gedanken freien Lauf.
Nun ein paar Erklärungen zur Weißen Wüste:
Sie ist seit dem Jahr 2002 Nationalpark, umfasst eine Gesamtfläche von etwa 3000 Quadratkilometern und ist eines der wenigen Naturdekmäler Ägyptens. Sie wird auch als geologische Kuriosität bezeichnet. Es handelt sich um Stümpfe eines Kalksteinmassivs, das sich aus Ablagerungen eines Kreide- Sand- Gemisches bildete, das das ehemals flache und ruhige Meer bei seinem Rückzug vor ca. 1 Million Jahren hinterließ und das sich im Laufe der Zeit zu Sedimentärfelsen verhärtete. Das viel zu weiche, strahlend weiße kreidige Gestein war nun dem Wind, der Sonne, dem Sand und der zerstörerischen Kraft der Zeit ausgesetzt, sie sind die Baumeister der Wüste. Wind und Sand formten durch Ausblasen und Abtragen weicher Bestandteile die verschiedenartigsten Formationen ( die Geologen nennen das Äolische Erosion) und so entstand ein regelrechter Skulpturenpark, eine einmalig faszinierende und bezaubernde Landschaft. Man muss nur seiner Phantasie freien Lauf lassen und entdeckt alle möglichen und unmöglichen Tier- und Menschengestalten.
Am Morgen sagten unsere Gäste, dass sie gar kein Hotel brauchen, in der Wüste zu schlafen, ist so schön… Unsere Fahrt durch die Weiße Wüste ging weiter, das nächste Ziel war die Quelle Ain Serw, ca. 50km tief in der Weißen Wüste. Beim Verlassen des Aqabat-Gebietes durchfuhren wir das Wadi Hennes. Hennes war der Legende nach ein reicher König, und die Skulpturen der Weißen Wüste waren seine Dämonen, die seine Schätze bewachen sollten. Dieses Wadi muss über Grundwasser verfügen, denn man findet hier einige grüne Büsche und Palmen.
Die Quelle Ain Serw ist eine sehr alte Quelle an einem Karawanenweg und hat eine Besonderheit – sie fängt erst richtig an zu sprudeln, wenn man sich ihr nähert. Ein ausgetrockneter Wasserlauf, der sich mit der Zeit wieder füllt, liefert den Beweis dafür. Hier wachsen ein paar Palmen, die kühlen Schatten spenden und so ist es der richtige Ort in der Wüste für eine Rast in den heißen Stunden des Tages. Außerdem kann man sich in drei gemauerten Becken in das klare, fische Wasser begeben und herrlich entspannen. Begrüßt haben uns dort zwei Kamele.
Am Nachmittag setzten wir unsere Rundreise durch die Weiße Wüste fort, bestaunten die verschiedenartigsten Kreideformationen, mal flach wie Schnee oder Gletscher oder wie Wellen aussehend, mal etwas kompakter und erreichten das berühmte Gebiet, das alle hier nur Chicken Area nennen – auf einem Kreidehügel steht ein weißer Baum, unter dem ein Huhn hockt – das ist das Wahrzeichen hier und der Weißen Wüste überhaupt. In Sichtweite bauten wir wieder unser Nachtcamp auf und begannen mit der Zubereitung des Dinners.
Kaum angekommen, besuchte uns der erste Wüstenfuchs. In diesem Gebiet gibt es eine große Population von Wüstenfüchsen, die gewöhnlich von den Essensresten der Touristengruppen leben. Sie sind also Menschen gewöhnt und daher sehr zutraulich. Wir waren aber die einzigen Gäste hier weit und breit und so kamen auch all die anderen Füchse, es waren dann insgesamt sieben. Die ersten versorgte Mohammed mit etwas Brot und Wasser. An diesem Abend kochten wir dann etwas mehr, um auch die hungrigen Mägen der Füchse zu füllen. Es war sehr interessant zu beobachten, wie sie ihrer Hierarchie entsprechend nacheinander die Nahrung zu sich nahmen und sogar darum kämpften. Am Ende lagen sie voll gefressen in unserer Nähe und zogen dann ab. Die ausbleibenden Touristen sind also nicht nur ein Problem für diejenigen, die in dieser Branche arbeiten, auch die Wüstenfüchse vermissen sie und hungern.
Weiter ging am Morgen unsere Fahrt durch den sogenannten neuen Teil der Weißen Wüste, die uns immer wieder verzauberte. Das nächste Ziel war dann die Oase Farafra. Sie ist von allen Oasen die abgelegenste und kleinste. Auf Grund ihrer vielen Wasserquellen können die Bauern hier vorwiegend Landwirtschaft betreiben. Trotzdem ist es eine sehr arme Oase, die Menschen führen ein einfaches und hartes Leben, das von Tradition und tiefer Gläubigkeit geprägt ist. Nachdem wir uns dort in einer der Quellen frisch gemacht und anschließend gestärkt hatten, ging unsere Fahrt in südwestliche Richtung weiter und führte uns in den letzten Ort der Oase, nach Abu Monqar. Hier liegt der Beginn der Großen Sandsee mit ihren schier endlosen Dünengürteln, die zum östlichen Teil der Sahara gehört, der größten Wüste der Welt.
Wie jeden Abend bauten wir unser Nachtlager auf und unsere Gäste erkundeten derweil die neue Umgebung. Schon bei Ankunft waren Mohammed und ich voller Sorge, denn es blies ein starker Wind. Würde er sich nach dem Sonnenuntergang legen wie es so oft der Fall ist oder nicht? An diesem Abend hatten wir kein Glück, es war unmöglich hier zu übernachten. So blieb uns nichts anderes übrig, wir bauten das Nachtlager wieder ab und machten uns auf den Weg in unsere Oase Dakhla, wo wir nach zweieinhalb Stunden Fahrt ankamen und unsere Gäste im Beduinen-Camp übernachten konnten.
Nachdem wir uns von der Nachtfahrt erholt hatten, zeigte ich unseren Gästen etwas unsere Oase. Sie hat jetzt 16 Ortschaften und über 100.000 Menschen leben inzwischen hier, etwa 45% des Bodens ist kultiviert, es ist eine sehr grüne Oase. Neueste Forschungen belegen, dass es hier bereits in der Frühgeschichte der Menschheit Besiedlung gab, Felsmalereien mit z.B. Giraffen und anderen Steppentieren belegen das. Dakhla lag auch im Zentrum wichtiger Karawanenrouten, die sie mit den Oasen Farafra und Kharga sowie mit Lybien und dem Niltal verbanden. Mein Schwiegervater zog noch mit Karawanen durch die Wüste und mein Mann kann sich noch an deren Vorbereitungen erinnern. Mit dem Bau der ersten Straße waren die Karawanen nicht mehr notwendig und wirtschaftlich. Das ist ungefähr 20-25 Jahre her.
Auch unsere Oase hat eine griechisch-römische Geschichte. So besuchten wir als erstes den römischen Tempel Deir al-Hagar, auch das „Steinkloster“ genannt und heute von der Wüste umgeben. Er ist das kompletteste römische Monument in unserer Oase, ist den Göttern Amun-Re, Mut und Chonsu geweiht, der sogenannten Thebener Triade. Errichtet wurde er in der Regierungszeit von Kaiser Nero (54- 68 n.Chr) und von den drei nachfolgenden Kaisern Vespasian, Titus und Domitian erweitert und verschönert. Zahlreiche Reisende des 19. Jahrhunderts besuchten ihn bereits. Der berühmteste unter ihnen war der deutsche Entdecker Gerhard Rohlfs.
Die zum Tempel dazu gehörende Nekropole Muzzawaga besuchten wir anschließend. Sie besteht aus über 300 in den Fels gehauenen Gräbern, die 1908 von amerikanischen Archäologen entdeckt wurden. Muzzawaga ist ein arabischer Name und bedeutet die „Geschmückte“. Zwei dieser Felsengräber sind für ihre reiche, gut erhaltene Dekoration berühmt und gaben der Stätte ihren Namen. Sie gehören den Würdenträgern Petosiris und Petubastis, die im 2. Jahrhundert n.Chr. hier gelebt haben. Leider waren diese beiden Gräber seit über 20 Jahren für die Öffentlichkeit wegen Einsturzgefahr nicht zugänglich. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie groß meine Freude war als ich sie zum ersten Mal geöffnet sah und sie bewundern konnte. Ein Restaurator arbeitete an den Malereien. Ein Gespräch mit ihm ergab dann, dass am 4. Oktober der Minister für Altertümer hier her kommt und die Gräber der Öffentlichkeit übergeben wird. Damit ist unsere Oase wieder um eine Attraktion reicher. Ich werde an dem Tag dabei sein und Euch davon berichten. Übernachtet haben wir dann wieder in der Wüste.
Eigentlich wollten wir unsere Safari in Richtung der Oase Kharga fortsetzen. Aber unsere Gäste zog es zurück in die Weiße Wüste, von der sie nicht genug bekommen konnten. Wir hatten ihnen auch längst noch nicht alles gezeigt. So änderten wir unsere Pläne und fuhren zurück in die Weiße Wüste, dieses Mal in den sogenannten alten Teil.
Dieser Teil der Weißen Wüste ist landschaftlich anders, abwechslungsreicher. Viele Kreideformationen sind kompakt, dazwischen befinden sich hunderte Skulpturen und manchmal muss man Sanddünen überwinden. Als erstes fuhren wir vorbei an einem ca. 20 Meter in den Himmel ragenden steilen Felsen, den die Einheimischen „Meißel“ nennen oder auch „Finger Gottes“. Stop machten wir danach an einem herrlichen Aussichtspunkt – unter uns lag eine Ebene, das sogenannte „Theater“. Sie vermittelt tatsächlich den Eindruck eines Theaters, hunderte von Wind und Sand geformte schneeweiße Skulpturen liegen vor einem . Diesen Anblick genossen wir ausgiebig bevor wir in diese Ebene hinein fuhren und die Rundfahrt fortsetzten. Dann war es wieder an der Zeit einen Platz für das Nachtlager zu suchen. Wie in den Tagen zuvor errichteten wir das Camp und unsere Gäste erkundeten die Umgebung. Sie kamen zurück mit versteinerten Muscheln, Korallenstengeln und anderen schönen Steinen und sahen selbst aus wie ein Kreidefelsen, ganz weiß. Also wurde erst einmal „geduscht“.
Dann brach der letzte Tag in der Weißen Wüste an. Wir setzten die Rundfahrt fort. Die heißen Stunden des Tages verbrachten wir dieses Mal an der Quelle Ain Chadra, auch einer alten Quelle an ehemaligen Karawanenwegen, wo schützende Palmen wieder Kühle spendeten und alle ein kleines Schläfchen machten bei Vogelgezwitscher. Die vorletzte Nacht verbrachten wir wieder im Hotel der Oase Bahariya.
Die letzte Station unserer Safari war das Wadi Hitan im Fayum, das sogenannten „Tal der Wale“. Hier wurde eine 40 Millionen alte paläontologische Stätte entdeckt mit ca. 400 Meereswalskeletten. Es ist weltweit die bedeutendste Stätte, die die Evolution der Wale vom Landlebewesen zum Meeresbewohner dokumentiert. Im Jahr 2005 wurde sie auf die Liste des UNESCO Welterbes gesetzt. Angelegt ist die Stätte wie ein Park, gekennzeichnete Wege führen zu den Fundorten, wo man diese Skelette bzw. ihre Reste im Sand liegend bestaunen kann. Leider waren hier offensichtlich Zerstörer am Werk, was mich unendlich traurig und wütend gemacht hat. Wir hatten gerade unser Dinner zu uns genommen, es war gegen 21.00 Uhr, als der Wind immer stärker wurde. Gemeinsam suchten wir nach einem windgeschützten Platz, aber der war nicht zu finden. Also blieb uns wieder einmal nur übrig, das Lager eiligst abzubauen und ins Fayum zu fahren, um in einem Hotel zu übernachten. Das war leider eine lange Fahrt, da Teile des Fayum unter die Ausgangssperre fielen und wir sie umfahren mußten. Nach Mitternacht konnten wir uns dann in einem Hotel in Fayum-Stadt endlich ausruhen.
Am Morgen brachten wir unsere Gäste nach Alexandria, unsere gemeinsame Safari war zu Ende, Mohammed und ich traten die Heimreise an.