Am 11.7.2010 machte ich mich gegen 8h von Calla Fornells aus auf den Weg in den Nordwesten der Insel. Ziel war u.a. die kl. Ortschaft Santa Maria del Cami, wo „immer wieder sonntags“ ein sehr schöner Öko-Wochenmarkt stattfindet, der im Juni 2010 sein dreijähriges Bestehen feierte. Der kl. Ort strahlt aus allen Poren den typischen mallorquinsichen Charme aus und ist einfach wunderschön ruhig gelegen.
Das Zentrum des idyllischen Ortes ist von unzähligen kl. aber wunderschönen engen Gassen umschlossen. Nachdem ich dreivier mal im Kreis gefahren und keinen Parkplatz ergattern konnte, suchte ich mir einen am Dorfrand gelegenen und stiefelte los. In diversen Reiseführern hatte ich gelesen, dass man vor allem die um 1216 erbaute, etwas wuchtig da stehende Pfarrkirche Santa Maria mit ihrem, mit blauen Kacheln verzierten Turm nicht auslassen sollte. Schon von weitem kann man ihn erkennen, als ich dort ankam, konnte ich wegen der Sonntagsmesse leider nicht in die Kirche rein, staunte aber nicht schlecht über den herrlichen Steingarten, der einen Teil des Gebäudes umschließt. Die blauen Kacheln des Kirchturms glänzten in der Sonne und halfen mir bei der weitern Orientierung durch die verwickelten Dorfgassen. Beim durchstreifen der Gassen stülpte sich ein unsichtbarer Schleier der Ruhe über mich und kam das Gefühl auf, in einer anderen Zeit zu wandeln, bis ich am Wochenmarkt landete. Schnipp: die Wirklichkeit war wieder da – die Geräuschkulisse wurde stärker, hier herrschte buntes Treiben und reges Leben. Der Öko-Markt ist herrlich unter schattigen Bäumen angeordnet. Hier offenbarte sich der Reichtum und die Vielfalt der Mediterranen Küche. Es gab Stände mit wunderbaren Gemüsesorten, Obst, Fleisch, spanischer Wurst, eingelegte Oliven, Käse und Backwaren. Auf dem kl. Markt aß ich die beste Ensaimada meines Leben, fast backfrisch aus der „Ofen“. Im anderen Teil des Marktes bekommt man natürlich auch die Dinge, die man auf allen Märkten der Insel findet (vom Schlüpfer bis zum Hosenknopf).
Als ich später zur Kirche Santa Maria zurück kam schloss der „Kirchenmann“ gerade mit einem riesigen Schlüssel die große hölzerne Eingangstür ab. Pech gehabt. Egal - im nächsten Jahr bietet sich eine neue Chance, Santa Maria del Cami sieht mich wieder, denn es gibt noch viel mehr, was der kl. Ort zu bieten hat. TIPP: Wer die Ruhe des Ortes und sich diesen sehr hübschen u. wirklich lohnenden Markt ansehen will, sollte möglichst früh kommen.