Das kleine Bergdörfchen Estellence - im Westen der Insel - wurde an die steile Abhänge des Gebirges und Stufenförmig in Richtung Meer, gebaut. Zu Estellencs gehören fünf Berge von denen der Piug de Galatzó der höchte und Puig de na Foradada der kleinste ist. Wer hier touristische Attraktionen sucht, der ist hier falsch. Hier gibt es Ursprüngliches - malorquinsche Lebensweise, mit Hund, Esel, Gockel und Katze - ganz normales Leben eben. Was diesen so ursprünglichen Ort u. a. so sehr "interessant und heimelich" macht, sind die engen Gassen mit ihren uralten Natursteinbauten. Urkundlich erwähnt wurde der Ort um die 1422 - c.a. im gleichen Jahr erbaute man die kl. Pfarrkirchen San Juan Baudista mit ihrem alten Wachturm am Dorfplatz - die man auf keinen Fall links liegen lassen sollte.
Die Gemeinde Estellencs ist eine der vier kleinsten Gemeinden der Insel. Die Herkunft ihres Namens ist unbekannt (Theorie, von der mozzarabischen Wurzel stilia, aus der germanische Personennamen gebildet werden). Ein weites Tal, in dem mehrere Quellen (s’Ull de s’Aigua) und Sturzbäche (Torrent Major) zusammenfließen und in seinen Hafen münden, die letzten Ausläufer der Serra de Tramuntana (Puig del Galatzó, 1.027 Meter hoch, Steineichen), eine raue Küste von regelmäßigem Profil von sechs Kilometern Länge (Pinienwälder) und die unter Schutz stehenden Terrassenzonen – marjades -, die zwischen Meeresniveau und 600 Metern Höhe angelegt sind und die 40 % ihres Gebietes ausmachen, formen das Landschaftsbild der Gemeinde Estellench.
Dieses einzigartige Ökosystem wurde bereits 1972 zum Kulturgut erklärt, hinzu kamen 1991 dann 1.164 Hektar als Área Natural de Especial Interés und 202 Hektar als Área Rural de Interés Paisajístico. Font de Can Rava ist einer der Punkte von wissenschaftlichem Interesse aufgrund seines zoologischen Wertes.
Zwischen dem XIV. und dem XVII. Jahrhundert war die Gemeinde heftigen Piratenangriffen ausgesetzt. Die Bevölkerung geht seit den 1960er Jahren, mit dem Beginn des Tourismus, meist einer Beschäftigung außerhalb der Gemeinde nach, wodurch Landwirtschaft in den Hintergrund gedrängt wurde, während der Wintertourismus (Wandertourismus) und das Baugewerbe die Wirtschaft anführen. Den kulturellen Reichtum der Gemeinde lernt man kennen, wenn man, unter anderem, die Türme de en Tem Alemany, Síquia d’Amunt, es Pont, die Kirche Sant Joan Baptista, Son Fortuny, den Aussichtsturm des Grau und die escars von seinem Hafen besucht.