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Fiesta

Der Stierkampf (Fiesta) gehört zu Spanien, wie das Salz im Mittelmeer. Auch wenn ich gar nichts davon halte, ist und bleibt halt Spanische Tradition, die bis in ihrer heutigen Art - bis ins 18. Jahrhundert zurück geht. Im Sommer 2007 kämpfte Jose Ortega Cano (53 J.) als erster in der Arena von Muro - gegen einen Stier und verlor. Als ob das nicht schon genügte, buhten die Zuschauer ihn aus und warfen zusätzlich Flaschen in die Arena. Die beiden anderen Kämpfer hatten mehr Glück, wenn man überhaupt „von Glück“ sprechen kann.
Seit paar Jahren steckt die „Fiesta“ in einer Krise. Immer weniger Spanier interessierten sich für den Stierkampf, vor ca. 40 Jahren waren es noch einige mehr. 2004 erklärte sich Barcelona zur „ANTI-Stierkampfstadt“ und andere Städte folgten. Dies hing u.a. mit dem immer schlechter werdenden Niveau der Kämpfe zusammen. 2008 hatte die Stierkampszene eine neue Lichtgestalt in Person von Torero José Tomás (damals 32). Wo er auftaucht, sind die Arenen wieder ausverkauft. In Madrid trug man ihn auf Schultern durchs Haupttor der Arena „Las Ventas. Das ansonsten sehr kritische Publikum nannte ihn gar einen Gott. Das oberste Präsidium sprach im alle sogar alle vier Ohren der beiden Stier zu, das gab es seit einigen Jahrzehnten nicht mehr. Dabei ist der 1975 geborene Torero alles andere als ein Typtischer herkömmlicher Stierkämpfer. Er gilt als Rebell, der sich lieber zurückhält, was Öffentlichkeit und Klatschpresse angeht und er geht vor seinen Kämpfen nicht in die vorgesehen Kapellen zum Beten. Er wartet lieber auf dem Flur, bis seine Gehilfen ihre Gebete beendet haben. Er lehnte es auch ab, einen umgebrachten Stier symbolisch dem Spanischen König darzubringen. All dies brachte ihm dann die Bezeichnung eines „republikanische Toreros“ ein. 2007 verlieh das spanische Kultuministerium ihm die die "Medalie der schönen Künste". Der Bursche verdient pro Kampf an die 400.000 € - das ist doch Wahnsinn. Als er am 22.06.2008 gleich dreimal auf die Stierhörner genommen und schwer verletzt wurde, schrieb die Presse: Er war bereit in der Arena zu sterben. ... Für mich klingt das hier geschriebene allein schon ein bisschen unheimlich.
Mein Fazit: Tradition bleibt nun mal Tradition auch wenn sie mal auf Sparflamme glimmt. Gießt man ein bisschen Öl drauf, flammt das Feuer wieder auf. So seh ich das jedenfalls.
02.09.2016 - Fornalutx auf Mallorca feiert Stierhatz "Correbou" - In Mallorcas Gebirgsort Fornalutx findet heute um 8:00 Uhr die alljährliche Stierhatz „Correbou“ statt. Dabei wird ein an den Hörnern gefesselter Stier durch die Straßen des Dorfes gezogen und am Ende des Tages geschlachtet. Für die Sicherheit der Teilnehmer sorgt die Guardia Civil. Das Traditionsfest stößt jedoch auf großen Widerstand von Seiten der Tierschutzorganisationen, die schon lange ein Verbot der Stierhatz fordern. Ihr Wunsch könnte bald in Erfüllung gehen, denn mit dem geplanten neuen Tierschutzgesetz der Balearenregierung werden bald die Stierkämpfe und auch die Stierhatz auf den Inseln der Vergangenheit angehören.