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Warum fahren so viele Ägypter ohne Licht?

Ich hab keine Ahnung.

Stimmt aber - obwohl ich in den letzten Jahren, eine kleine positive Veränderung festgestellt habe. Aber immer noch fahren 90% der Ägypter Nachts, außerhalb geschlossener Ortschaften ohne Licht. Und das obwohl es inzwischen saftige Strafen gibt, falls man erwischt wird. Denn seit 8.2008 ist es verboten. Sie bretzeln durch die Dunkelheit, in rostigen Toyota-Pickups und Minibussen, in den alten beigefarbenen, Peugeot 504 Kombis mit den dreier Sitzreihen, die bei uns schon lange keiner mehr kennt. In Egypt fahren sie vereinzelt noch als Taxis rum, es werden aber inzwischen immer weniger (in Hurghada jedenfalls).
Warum die Ägypter im dunklen ohne Licht fahren, verstehen die wenigsten. Fragt man nach, bekommt man die fadenscheinigsten Begründungen, wie z. B.: Man könne vielviel besser sehen, man müsse die Lampen schonen, oder gar Strom sparen, usw...Wenn sich in der rabenschwarzen Nacht zwei Autos auf einem Ägyptischen Hayway begegnen, schalten beide Fahrer - in ihren oft extrem falsch eingestellten Lampen - für wenige Sekunden das Fernlicht ein, um dann haarscharf aneinander vorbei zu rasen – und anschließen in der gähnenden Finsternis zu verschwinden.
Auch die Polizei spielt hier eine nicht unwesendliche Rolle. Sie heißt das Fahren ohne Licht als GUT. WARUM? ich denke wohl eher aus traditionellen Gründen. Von einem in Kairo lebender Deutschen habe ich gelesen: „Ich wurde schon zwei Mal von Polizeikontrollen aufgefordert, mein Abblendlicht auszuschalten“.

Die ganz Coolen Typten rüsten ihre Fahrzeuge, je nach Lage des Geldbeutels, sehr gern mit blauen Xenon- oder 100W-Birnen aus, die extrem stark blenden, da man wie gesagt von Lampeneinstellungen noch nie was gehört hat. Die so ausgerüsteten Auto nehmen in den Urlaubgebieten stark zu. Manche sehe aus wie "Gummibereifte Kasperbuden".
Traurige Tatsache ist, in Ägypten sterben Jährlich über 8.000 Menschen durch Verkehrsunfälle. Nicht mitgezählt wurden in dieser Statistik, die vielen Esel oder gar Pferde. Esel- und Pferdekarren sind unbeleuchtet. Sie hoppeln überwiegend am rechten Straßenrand entlang. Nacht für Nacht reißt es in Egypt Dutzende solcher Karren in Stücke. Statistisch erfasst (wenn überhaupt) werden nur die Zweibeinigen Opfer, die hinten auf der Pritsche saßen, nicht aber die ziehenden Vierbeiner.
Am 1.7.2008 trat in Ägypten ein neues Gesetz in Kraft. Alle Wagen ab Baujahr 1990 bekommen keine gewerbliche Zulassung mehr. ...... Fazit: In Ägypten gehen die halt Uhren anders!

Die meisten Ägypter verstehen auch (noch) nicht, warum die Deutschen an einer Roten Ampel stehen bleiben, oder immer keine Zeit haben.