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Justiz

Wo Tote zum Tode verurteil werden

Fragwürdige Verfahren, Folter, erpresste Geständnisse, Massenhinrichtungen: Die ägyptische Justiz ist in einem desolaten Zustand. „Abdel Rahman ruht im Paradies“, hat jemand an die Eingangstür in Ain Schams, einem Armenviertel im Norden Kairos gesprüht. Drinnen wartet eine sichtbar erzkonservative muslimische Familie – ein Mann mit Salafisten-Bart und alle Frauen in Schwarz, die Gesichter von einem Niqab bedeckt, der nur die Augen freilässt. Auf dem Tisch liegen mehrere Blumensträuße.

Zwei Tote zum Tode verurteilt

... Von den 188 jetzt Verurteilten standen nur 135 vor Gericht gestanden, der Rest wurde in Abwesenheit verurteilt. Einer der Verteidiger, Bahaa Abdel-Rahman, erklärte gegenüber der Presse, dass nur 46 der Verurteilten angehört wurden. Zwei von ihnen seien im Laufe des Prozesses gestorben und stünden trotzdem auf der Liste der Verurteilten. Einer, so Abdel Rahman, sei minderjährig und könne nach ägyptischem Recht nicht zu Tode verurteilt werden.

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