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Ses Païsses

Die archäologische Fundstätte auf Mallorca ses Païsses befindet sich in dem Städtchen Artà. Man erreicht sie über die Landstraße MA-15, die den Ort in Richtung Capdepera durchquert. Dank der guten Ausschilderung ist sie leicht zu finden. Am Eingang gibt es einen Empfangsbereich mit Park- und Picknickplatz - beschattet von prachtvollen Eichen. Hier erhält man eine zusammengetackerte Karte mit Informationen in mehreren Sprachen, um anschließend zu einem Rundgang durch die Vorgeschichte und Antike der Baleareninsel zu starten. Wie durch einen Zeittunnel, "duchschreitet" man zuerst das gigantische Tor der Stadtmauer von ses Paisses, von denen es ursprünglich 3 gegeben haben soll.

Der Weg führt bis zur Mitte der Siedlung, wo es einen aus dem Jahr 1150 vor Christus errichteten zentralen Turmbau gibt, mit dem weitere Gebäude verbunden sind. Er war das Ergebnis einer Zeit des Wandels, die sich zu Ende des zweiten Jahrtausend vor Christus ereignete. Zu dieser Zeit fand eine Reihe sozialer Veränderungen statt, während der die aus wenigen Familien bestehenden kleinen Navetas-Siedlungen begannen, neue Organisationsformen anzunehmen, nämlich das, was wir heutzutage als Talayots kennen. Hierbei handelt es sich um Steintürme, die kommunalen Charakter hatten. Der Turm von ses Paisses war einer der ersten, der errichtet wurde.

Am zentralen Gebäude dieser archäologischen Fundstätte auf Mallorca angekommen, hat man einen herrlichen Blick auf die Ausgrabungsstätte, in der es Häuser und öffentliche Gebäude zu bestaunen gibt, die vom Talayotikum bis zur Römerzeit unterschiedlich lange genutzt wurden. Innerhalb dieser Gebäudegruppe müssen eine Säulenhalle, ein Heiligtum genanntes Gebäude sowie ein prachtvolles Zyklopen-Gebäude aus der Balearen-Periode besonders erwähnt werden.

Die Stadtmauer und die Funde verschiedener Kampfgeräte, wie ein Helm und ein Schwert, legen nahe, dass die Balearen-Periode zwischen dem 6. und dem 2. Jahrhundert vor Christus ein turbulenter historischer Zyklus war und der Steinschleuderer eine repräsentative Schlüsselfigur dieser Zeit der Spannungen war, mit starken Bindungen zur punischen Welt.

Die Siedlung wurde nach und nach umgebaut und verwandelte sich in dem von der geopolitischen Situation im westlichen Mittelmeer vorgegebenen Rhythmus, wie dies auch in anderen Siedlungen der Insel geschah, in denen das römische Reich den Rhythmus der Zeit bestimmte.

Am Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung wurde die Siedlung allmählich aufgegeben, jedoch auch in späteren Perioden wie der islamischen erneut frequentiert, bis zum Eintreffen der Archäologieteams. Diese waren daran interessiert, mehr über das Leben der ehemaligen Siedler zu erfahren, weshalb Jahr für Jahr Ausgrabungen in dieser archäologischen Fundstätte auf Mallorca durchgeführt wurden. So können nun die Besucher und Bewohner der Insel ein wenig über die reiche Vergangenheit der Insel lernen, die Jahrhundert für Jahrhundert eine Insel formte, die ohne sie nicht dieselbe wäre.

 

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