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Felsen-Tempel von ed-Derr

Und wieder ein Bauwerk, dessen Auftraggeber Ramses II war - und es Gott Re weihte. Die Ägyptischen Antikverwaltung hat einen Teil des Tempels vor den Fluten gerettet und an den jetzigen Standort versetzt - wo sie heute nur ein paar hundert Meter vom Amada Tempel entfernt stehen.

An seinem ursprünglichen Standort war er halb in den Felsen gehauen und halb Freistehend. Da der freistehede Teil nicht zu retten war - wurden nur die vollständig in den Felsen getrieben Tempelteile versetzt und konnten so erhalten werden.

Bis vor ein paar Jahren wurde an ihm restauriert, denn vor runden 10 Jahren sah die Fassade noch ganz anders aus. Heute wird der Weg ins Tempelinnere durch ein Drahddach, das u. a. vor Steinschlag u. vor Vögeln schützt, die immer auf der Suche nach Nistplätzen sind. Ein Problem, das die meisten geretteten Tempel rund um den Nassersee haben.

Im Innereren befinden sich an den Wänden Opferszenen vor verschiedenen Gottheiten und Darstellungen - z. B. wo Ramses unter dem heiligen Isched-Baum zwischen Gott Thot und den Göttern Ptah und Sechmet steht - oder eine Darstellung der heiligen Barke des Amun die bei einer Zeremonie genau an diesem Tempel halt gemacht haben soll.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch diesen Tempel hat Hermann Fürst Pückler-Muskau 1840 am 10 April besucht und u. a. vermerkt: Zitat aus dem Buch "Aus Mehemed Alis Reich" Ägypten und der Sudan um 1840 / Seite 436 - Der Sand um den Tempel war so glühend heiß, dass man sich fast die Stiefel daran verbrannte und den Fuß nicht lange ohne Schmerz an ein und demselben Flecke ruhen lassen konnte. Man begreift, wie ein solcher Sand Straußeneier ausbrühten mag und ich bezweifle nicht, dass man auch Hühnereier darin in einer Viertelstunde garkochen könnte. Wir blieben die Nacht in Doerr (damalige Schreibweise) einem sehr ansehlichen, reinlichen, mit schönen Fluren und einem weithin gedehhnten Palmenwalde umgebnen Orte, der ehemaligen Hauptstadt des Landes ..... Der Sonnenuntergang spielte an diesem Abend unter Doerrs Palmen mit unnacharmlichen Farben. Der ganze Himmel schien ein zerflossener Regenbogen, in dessen Mitte die junge Mondsichel, nicht gelb wie bei uns "gleich einem Eidotter", ..... sondern brennend smaradgrün wie ein Goldkäfer glänzte. Auch der Nil rollte heute nur bunte Wellen und selbst der graue Wüstensand hatte sich in Rosa- und Silbersand verwandelt. ...