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Pharaonisches Menü

Was wir heute vom altertümlichen Ägypten wissen, haben wir vielfach von den Dingen gelernt, die in den Gräbern und riesigen Pyramiden gefunden wurden. Doch in Wirklichkeit waren bei weitem nicht alle in Ägypten reich. Die Gesellschaft war streng geschichtet und es gab große unterschiede zwischen den Armen und Reichen. Dies zeigte sich auch in ihrer Ernährung. Die Armen hatten ein hartes Leben. Der Begriff Armut hatte damals eine andere Wertigkeit als in der Heutigen westlichen Gesellschaft. Ihre Hauptnahrung war Gerstenbrot mit Zwiebeln. Natürlich musste die Gerste und die Zwiebeln selbst angebaut werden. Die Gerste wurde gemahlen und dann zu einem Brei gemacht, der dann gebacken wurde. Für besondere Anlässe gab es zusätzlich Gemüse. Knoblauch, Datteln, Kichererbsen, Linsen und ein paar grüne Gemüsesorten waren, wenn auch nur selten, erhältlich. Streng nach Saison und abhängig von Überschwemmung des Nils. Ganz selten gab es auch einen Fisch vom Nil. Bier wurde meistens mit den Mahlzeiten getrunken. Natürlich musste auch das Bier selbst hergestellt werden. Tatsächlich wurde im altertümlichen Ägypten mehr Bier getrunken als Wasser. Bier diente den Armen nicht nur als Erfrischung und Stärkung nach einem langen harten Arbeitstag, es gab Bier auch noch aus einem anderen Grund. Wasser war oft mit schädlichen Bakterien verunreinigt. Der Alkohol im Bier tötete die Bakterien. Um Bier zu machen, vermischten die armen Ägypter ihre alten Brotreste mit Wasser und ließen diese Mischung in der Sonne fermentieren. Das Brot wurde dann abgeseiht und die verbliebene Flüssigkeit war ihr Bier. Also “Naturtrüb” Für die Reichen gab es weder Bier noch Wasser. Sie genossen Wein zu jeder Angelegenheit. Sie hatten auch nicht nur Gerstenbrot, sondern konnten sich Brot von über 40 Brotsorten aussuchen.

Die reichen Ägypter importierten auch Delikatessen von Fern und Nah. Sie genossen auch seltene Raritäten, wie z.B. Fleisch. Hühner, Gänse und Wild, die sich in den Marschländern des Nils aufhielten gab es bei den Reichen oft. Gemüse wurde mit jedem Mahl serviert und viele Fischsorten waren beliebt. Ganz ähnlich wie in der Villa Kunterbunt. Ob es Kamele auf dem Speiseplan gab ist eher unwahrscheinlich. Immerhin sind Spätzle und Schokoladensauce auch erst viel später als Ägyptische Nationalgerichte bekannt geworden.  Das ausgezeichnete Essen hörte für die Reichen nie auf – nicht einmal nach ihrem Tod.(Das ultimative all inclusive!) Für die Reichsten der Gesellschaft wurde im Grab eine Art Altar gebaut worauf sie die Speisen, die die Toten im Leben nach dem Tod brauchten, aufstellten. Für die Ägypter war dieses Geschenk nicht nur symbolisch. Sie glaubten, dass die Menschen diese Nahrung brauchten um ins Leben nach dem Tod zu gelangen.

Lebensmittelherstellung war in Ägypten, so wie in allen anderen altertümlichen Kulturen das Wichtigste im Leben. Für die ägyptischen Bauern gab es drei Jahreszeiten. Zuerst kam Akhet, die Zeit der Überflutung. Diese Zeit konnten sie mit Hilfe der Astronomie vorhersagen. Der Nil überschwemmte die Felder und reichere sie an mit einem mineralhaltigen Schlamm. Peret war die zweite Jahreszeit, während welcher gepflanzt wurde. Shemo, die Erntezeit, war eine aktive Periode für alle. Die Reichen hatten dafür eine Arbeitsteilung geschaffen: Der Pharao beaufsichtigte das ganze Geschehen. Die Priester danken den Göttern für die reiche Ernte. Die Schreiber notierten wie viel geerntet wurde. Die Sklaven (der Großteil der Bevölkerung) betätigten die ganze Arbeit, damit die Reichen im kommenden Jahr wieder im Überfluss leben konnten. Für die Landwirtschaft gab es auch schlechte Jahre mit geringer Ernte. Es wird sogar berichtet, dass in solchen Zeiten Kannibalismus aufkam. Doch zu einer regelmäßigen Diät gehörte Menschenfleisch sicherlich nicht. Solche Gerüchte kommen aus allen Kontinenten auf, sind aber nie völlig belegbar! Was übrig bleibt von dieser komplexen Gesellschaft sind die Pyramiden, die von der schweren Arbeit der Sklaven und von der Führung der Pharaos berichten. Was den Ägyptern erlaubte so eine komplexe Gesellschaft aufzubauen, war die Nahrung. Und was uns erlaubt so komplex schöne Urlaubszeiten anzubieten ist wiederum die Nahrung! Die Nahrung auf unseren Speisekarten für Sie als Gast. Übrigens hat der Touristische Kalender in Ägypten nur noch zwei ausgeprägte Saisonzeiten:  einmal Sommer und einmal etwas weniger Sommer. 

Gute Reise

Februar 2016 / Foto: mein-aegypten.com